Der weitläufige Garten, der sich dem Besucher offenbart, wenn er, von der Galleria kommend, die Brücke überquert, verdankt sein jetziges Aussehen zahlreichen und systematischen Eingriffen der Familie Colonna ab dem 13. Jahrhundert an.

Bereits im Mittelalter besaßen die Hügel um das Quirinal eine große strategische Relevanz,weshalb die Familie Colonna dort ihren ersten Wohnsitz errichten ließ und durch die Baumaßnahmen den Boden des gesamten Hanggeländes, welches heute vom Palazzo und seinen Gärten eingenommen wird, vorbildlich befestigte. Das Gebiet prägten damals noch vorwiegend beeindruckende Ruinen eines stattlichen Tempels.

Dieser sogenannte Tempel der Sonne existierte bis in das dritte Jahrhundert und war zuerst Serapis, einer ägyptisch-hellenistischen Gottheit, gewidmet. Der aktuellen Forschung zufolge wurde er dann auch – als Tempel des Septimius Severius – Herkules und Dionysos gewidmet.

Etwa um 1710 ließ Filippo Colonna II (1663-1714) die Verbindungsbrücken zwischen dem Palazzo, dem Garten und der Ädikula vom Architekten Alessandro Specchi bauen. Die Ädikula ist mit drei Statuen geschmückt; mittig die des Marcantonio Colonna, Sieger der Seeschlacht von Lepanto (1571) und an seiner Seite Fabrizio und Prospero Colonna.

Die Wege führen bis zur Via della Pilotta, von wo man in der Ferne sogar das große Gebäude der Universität Pontificia Unversità Gregoriana von 1930 erkennen kann. Magnolienbäume, Hecken im italienischen Stil aus Lorbeer, Klebsamen, Steineichen und Buchsbaum, sowie Sukkulenten säumen den Weg durch die Gärten. Der Kardinal Ascanio Colonna (1560-1608) förderte die Bestellung der terrassenförmig angelegten Hänge, ebenso wie die Errichtung des großen Nymphäums zwischen den beiden Treppenaufgänge zum oberen Bereich des Gartens.

Realisiert wurde dieses Projekt durch den Architekten Girolamo Rainaldi, welcher die Arbeiten unter Filippo Colonna I (1578 – 1639), Gatte von Lucrezia Tomicelli (1576 – 1622) fertig stellte. Die Wappen dieser Adeligen befinden sich an der Brüstung der Treppen und sind aus Peperin, einem basaltischen Tuffgestein, gefertigt. Antike Statuen und Töpfe mit Zitrusfrüchten schmücken den Wasserfall. Die Ornamente aus Mosaik wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vom Architekten Tommaso Buzzi entworfen und anschließend von der Firma Medici umgesetzt. Zwischen dem ersten und zweiten Treppenlauf des oberen Plateaus kann man drei römische Sarkophage aus dem dritten Jahrhundert bewundern. Zudem hat man von der hohen Terrasse eine fantastische Aussicht auf das Zentrum Roms.

In einer Winkel finden sich dort auch noch Fragmente des bereits erwähnten antiken Tempels des Severius. Im Laufe der Jahrhunderte wurden im Palazzo Colonna übrigens die Besuche zahlreicher berühmter Persönlichkeiten dokumentiert, darunter Petrarca, Michelangelo und Bernini.

Für weitere, ausführlichere Informationen über die Geschichte des Gartens und des Palazzos verweisen wir auf die Publikationen Visita a Palazzo Colonna (“Ein Besuch im Palazzo Colonna”) und Palazzo Colonna – Immagini nel Tempo (“Palazzo Colonna – Bilder durch die Zeit”).

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